Montag, März 05, 2007

Reisetagebuch Slovenien - Julische Alpen

Um wieder einmal etwas zu posten - und nur aus diesem Grund - schenke ich dir, werter Leser, Auszüge aus meinen Reisetagebüchern.
Du wirst damit vielleicht nichts anfangen können, es langweilig oder einfältig finden, mir ist das jedoch herzlich egal.
Ich habe es nämlich nicht not, für ein Publikum zu schreiben!


21.08.05:

Habe aus Angst aus dem Bett zu fallen sehr schlecht geschlafen.
Die Situation spitzt sich zu. Es regnet nun schon seit Tagen, die Wege haben sich in reißende Flüsse verwandelt. Wir haben einen lächerlichen Versuch gestartet, uns nach Bled durchzuschlagen, doch ist es hoffnungslos. Nach unendlich mühsamen Stunden erreichten wir die Koča pri Triglavskih Jezerih, durchnässt bis auf die Knochen. Seit Tagen haben wir nur Jota gegessen und es machen sich erste Verfallserscheinungen bemerkbar:

Atkinson stiert mich permanent aus roten Augen an und leckt sich die Lippen, woran er wohl denken mag? Steven liegt nur noch am Boden, bewegungslos, apathisch. Ich hoffe es kommt nicht zum Äußersten!


Später:

Ich fürchte ich muss zugeben, dass wir alles gegeben haben und doch gescheitert sind.
Um 14:00 Uhr sammelten wir unsere letzten Kräfte und stürzten hinaus in den Regen. Steven musste von uns gestützt werden. Wir kämpften tapfer, doch der Monsun und die Unterernährung haben uns endgültig besiegt. Wir sind der düsteren Hölle entkommen, haben jedoch nur ein freundliches Grab gefunden. Dom na Komni.

Wenigstens trocknen unsere Kleider etwas, wobei sie jedoch bestialischen Gestank verbreiten.
Der Hunger ist unerträglich. Wir sehnen uns schon lange nicht mehr nach einer reich gedeckten Tafel, Nudeln oder Topfenknödel würden schon reichen.
Atkinson reibt sich mittlerweile die Hände und stößt dabei laute Schmatzgeräusche aus, während er mich betrachtet, manchmal rollen seine Augen in ihren Höhlen.
Vielleicht hat er lust eine Partie Karten zu spielen?

In Steven scheint neues Leben gefahren zu sein. Er sitzt sein zwei Stunden in einer Ecke und schärft sein Messer an einem Stein.

Das gefällt mir an den beiden Haudegen, egal wie schlimm es kommt, sie kommen immer wieder auf die Beine und vor allen Dingen halten wir hundertprozentig zusammen. Alle für einen, einer für alle!

Jetzt kommen sie lächelnd auf mich zu. Was sie wohl vorha


Mit dabei: Sauron Zweimüller

Keine Kommentare: